Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit gehen bei der Feuerwehr fast täglich Anrufe ein, in denen sich Bürgerinnen und Bürger wegen Wespen‑, Hornissen- oder Bienennestern und Wildbienen im Haus oder Garten hilfesuchend an uns wenden. Ein Tätigwerden der Feuerwehr ist in diesen Fällen jedoch nur unter besonderen Voraussetzungen möglich.
Der Aufgabenbereich der Feuerwehr umfasst unter anderem die Technische Hilfe bei Unglücksfällen und sonstigen Notfällen, soweit die Hilfeleistung im öffentlichen Interesse liegt. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn Gefahr im Verzug ist oder technische Hilfsmittel oder Fachkenntnisse benötigt werden, die nur bei der Feuerwehr vorhanden sind. Weiterhin ist es erforderlich, dass die Hilfe nicht oder nicht in der notwendigen Schnelligkeit durch Dritte geleistet werden kann und auch keine Selbsthilfe der Betroffenen möglich ist.
Durch die Feuerwehr darf das Beseitigen von Insekten nur als kostenpflichtiger Einsatz vorgenommen werden, wenn folgende drei Voraussetzungen erfüllt sind:
Verhalten bei Insektenstichen
Wespen und Hornissen sind außerhalb ihres Nestbereiches nicht aggressiv. Während der Futtersuche überwiegt normalerweise das Fluchtverhalten und die Tiere stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Auch sind Wespen und Hornissen nicht giftiger als Honigbienen. Im Gegenteil: Das Gift der Honigbiene ist etwa um das Vierfache stärker als Wespen- oder Hornissengift. Wespen, Hornissen und Hummeln stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen, z. B., wenn sie am Nest gestört werden, wenn sie eingeklemmt (Kniekehle, Achsel, Armbeuge, Hosenbeine) oder festgehalten werden oder in den Mund geraten. Die einzeln lebenden Wildbienen, z. B. die im Boden nistenden Sandbienen oder die in kleinen Maueröffnungen, Bohrlöchern oder morschem Holz nistenden Mauerbienen versuchen meist nur zu stechen, wenn man sie festhält oder sie in der Kleidung gefangen sind. Deshalb aufpassen, wo man sich hinsetzt, vorsichtig essen und Trinkgefäße im Freien abdecken oder Strohhalm benutzen. Die Weibchen von Wespen und Hornissen tragen einen Wehrstachel, mit dem sie sich und ihre Brut verteidigen. Bei einem Stich verlieren sie ihren Stachel nicht – anders als die Bienen.
Für gesunde Menschen ist ein Stich zwar lästig, aber nicht gefährlich. Selbst nach zahlreichen Stichen sind keine Vergiftungen mit eventuell tödlichem Ausgang zu erwarten. Den Stachel möglichst schnell entfernen.
Achtung: Den Stachel nicht mit den Fingern herausziehen (da sonst das restliche Gift aus der Giftdrüse in die Einstichstelle gedrückt wird), sondern mit dem Fingernagel wegkratzen. Leicht abbinden (so dass der Puls noch fühlbar ist). Der anfängliche Schmerz nach einem Stich und die lokale Schwellung sind normale Reaktionen. Sie gehen nach einiger Zeit von selbst zurück. Kühlen Sie die Einstichstelle mit Eisbeuteln oder kalten Umschlägen. Bei Stichen im Hals- und Mundbereich sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Das Lutschen von Eis und kalte Umschläge können Schwellungen im Hals- und Mundbereich verringern. Werden Kleinkinder von Bienen, Wespen oder Hornissen gestochen, ist ebenfalls unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Zu kritischen Reaktionen kann es nur dann kommen, wenn Menschen auf bestimmte, in den Mischgiften enthaltene Eiweißkörper stark allergisch reagieren (Kreislaufprobleme, Herzrasen, Atemnot, Nesselsucht oder Anzeichen eines Schocks) oder der Stich in den Rachen erfolgt. Hier ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich – am besten den Notarzt alarmieren!
Notruf: 112 oder 19222
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