Beim Gerätehausbau in Watzelhain haben viele mit angepackt / Zwei Fahrzeuge eingeweiht
Von Thorsten Stötzer
WATZELHAIN. Wenn die Ideale „Retten Löschen Bergen Schützen“ die Fürbitten einer Andacht einleiten, dann hat die Feuerwehr etwas zu feiern. Nachdem der evangelische Pfarrer Frank Seickel an ihrer Seite gepredigt hat, nimmt die katholische Gemeindereferentin Monika Dirksmeier die Segnung vor. Mit ihrem Weihwassergefäß geht sie in Watzelhain zu den Menschen und gleich drei Stationen.
Neben zwei Fahrzeugen wird nämlich das neue Gerätehaus eingeweiht. Gerade in ihm erkennt Heidenrods Bürgermeister Volker Diefenbach (SPD) die „Feuerwehr als Bürgerprojekt“. Brandschützer, Ortsbeirat und Dorfgemeinschaft hätten sich einträchtig engagiert: „Es haben auch Leute geholfen, die gar nicht in der Einsatzabteilung sind.“ Zum „Heidenroder Weg“ zähle auch ein angepasstes Baukonzept.
Schnell und günstig gebaut
Als das alte Gerätehaus in der Ortsmitte baufällig und für ein neues Fahrzeug zu klein wurde, entschieden sich die Verantwortlichen bewusst gegen einen förderfähigen Neubau – für den sei auch kein Platz vorhanden gewesen. Stattdessen entstand am Dorfgemeinschaftshaus am Schlehenweg ein Anbau, der zwar nicht allen Standards entspricht, aber mit 180 000 Euro Baukosten recht günstig realisiert wurde.
Wie Diefenbach sagt, trägt die Gemeinde 160 000 Euro, 10 000 Euro steuert der Feuerwehrverein bei, 5 000 Euro die Jagdgenossenschaft und 5 000 Euro das Gestüt Plönzke. Auf zusätzliche 50 000 bis 60 000 Euro sei der Wert der Eigenleistungen zu beziffern, dahinter stünden annähernd 1 200 Arbeitsstunden. Steffen Kempenich hat alleine 232.5 Stunden geschafft und die Einsätze mit Birgit Stiefvater koordiniert. Das Vorhaben wurde zügig umgesetzt, die Bauzeit betrug weniger als ein Jahr.
Wehrführer Jörg Weber weist im Inneren auf versetzte Mauern hin. Ursprünglich war der Jugendclub zu Hause, wo sich jetzt die Fahrzeughalle befindet. Die Jugendlichen haben unter gleichem Dach eine neue Unterkunft erhalten, die Toiletten sind von beiden Seiten zugänglich. Untergestellt werden in Watzelhain ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und ein Mehrzweck-Anhänger. „Raum für weitere Mitglieder haben wir auch“, wirbt Weber für den Dienst in Reihen der Feuerwehr.
Aktuell besitzt die zusammengefasste Einheit Kemel-Watzelhain 42 Aktive in der Einsatzabteilung. Bei Beginn der Kooperation habe bereits festgestanden, dass in Watzelhain ein Standort bestehen bleibt. Für den ist das kleinere von zwei Neufahrzeugen bestimmt, ein MTF der Marke Opel Vivaro mit Platz für acht Leute und 125 PS. Der von der Gemeinde zu tragende Kaufpreis beläuft sich auf 35 000 Euro.
300 000 Euro kostet das Staffel-Löschfahrzeug 20/25, das in Kemel stationiert wird. 70 000 Euro Zuschuss gewährt das Land auf das nun zweitgrößte Feuerwehrauto in Heidenrod nach dem Tanklöschfahrzeug in Laufenselden. In der vergrößerten Kabine können acht Einsatzkräfte mitfahren. 290 PS bewegen ein Gesamtgewicht von 14.5 Tonnen. Vier Atemschutzgeräte, 2 500 Liter Wasser, eine Wärmebildkamera und ein pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast zählen zur Ausstattung des Modells.
Quellenangabe:
Textbeitrag: Aarbote / Thorsten Stötzer
Bilder: Feuerwehr Kemel